Der Produktionsprozess von Faltschachteln - vom Rohmaterial zum fertigen Produkt

Der Produktionsprozess von Faltschachteln - vom Rohmaterial zum fertigen Produkt

Herstellungsprozess von Klappkartons – vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt

Klappkartons begleiten uns jeden Tag – sei es bei Umzügen, bei der Lagerung oder beim Transport unterschiedlichster Produkte. Sie werden aus einfachen Rohstoffen wie Papier und Wellpappe hergestellt und ergeben robuste, umweltfreundliche Verpackungen, die ihren Inhalt selbst unter anspruchsvollen Transportbedingungen zuverlässig schützen. In diesem Artikel betrachten wir genauer den Herstellungsprozess dieser langlebigen und vielseitigen Lösung und zeigen, wie daraus ein stabiles und universelles Produkt entsteht, das uns in jeder Phase der Logistik dient.

Zentrale Punkte

  • Verschiedene Wellentypen in der Wellpappe bieten unterschiedliche Grade an Druck- und Stoßfestigkeit, sodass die Kartons optimal an die Anforderungen der zu transportierenden Ware angepasst werden können.
  • Mehrlagige Wellpappe gewährleistet eine besondere Stabilität und Stoßdämpfung – ein entscheidender Faktor beim Transport schwerer und empfindlicher Gegenstände.
  • Die Wahl der passenden Wellpappe für das entsprechende Produkt garantiert Sicherheit und ausreichenden Schutz beim Transport oder bei der Lagerung.

Warum der Rohstoff so wichtig ist – wie Wellpappe entsteht

Wellpappe ist der zentrale Werkstoff, aus dem Klappkartons gefertigt werden. Sie entsteht aus Rohstoffen wie Frischfaser- oder Altpapier, was Recycling und Wiederverwendung ermöglicht und somit eine umweltfreundliche Lösung darstellt – mehr dazu erfahren Sie im Artikel Ökologische Vorteile von Klappkartons – Recycling und nachhaltige Lösungen.

Die Herstellung von Wellpappe beginnt mit der Aufbereitung des Rohstoffs. Dies kann auf zwei Arten geschehen: im Nass- oder im Trockenverfahren. Die folgende Tabelle beschreibt die Unterschiede zwischen diesen Methoden und ihre wesentlichen Merkmale.

Abb. Tabelle mit den Merkmalen des Nass- und des Trockenverfahrens bei der Wellpappenherstellung.

Kriterium Nassverfahren Trockenverfahren
Herstellungsprozess Beim Nassverfahren wird die Zellulose zunächst zerkleinert und angefeuchtet. Anschließend entsteht aus dieser Papiermasse eine Form, die danach getrocknet wird. Beim Trockenverfahren werden Rohstoffe wie Holzpulpe fast ohne Wasser mechanisch verarbeitet, um Papier zu erzeugen.
Effizienz Weniger effizient; das Verfahren ist zeitintensiver, da Wasser verwendet wird und mehrere Prozessschritte erforderlich sind. Sehr effizient; die Produktion erfolgt schneller, weil eine trockene Masse genutzt und fortschrittlichere Technologien eingesetzt werden.
Kartonqualität Höhere Qualität, besonders geeignet, wenn große Stabilität und Flexibilität verlangt werden. Niedrigere Qualität, weniger flexibel und widerstandsfähig; jedoch ausreichend für Massenprodukte.
Technologien und Maschinen Erfordert komplexere Technik wie Maschinen zum Formen und Trocknen (Papiermühlen). Nutzt Papiermühlen und andere mechanische Prozesse, um Rohstoffe effizient in Papier umzuwandeln.
Wasserverbrauch Hoher Wasserbedarf zum Anfeuchten der Fasern und für die Formgebung. Minimaler Wasserverbrauch, da der Prozess größtenteils „trocken“ abläuft.
Produktionskosten Höhere Kosten wegen des aufwendigeren Verfahrens und des höheren Energie- und Wasserbedarfs. Niedrigere Kosten, da das Verfahren effizienter ist und weniger Ressourcen erfordert.

Vollpappe, die nach dem „nassen“ Verfahren hergestellt wird, findet häufig Verwendung in Verpackungen wie Geschenkboxen, Luxusprodukten oder Bucheinbänden, bei denen ein ästhetisches Finish gefragt ist. Allerdings ist sie nicht geeignet, um Gegenstände sicher zu transportieren, da sie weniger widerstandsfähig ist.

Bei der Herstellung von Klappkartons wird hingegen meist das Trockenverfahren eingesetzt, weil es Wellpappe liefert, die sich ideal zu stabilen und leichten Klappkartons verarbeiten lässt – perfekt zum Transport und zur Lagerung verschiedenster Produkte.

Was ist Wellpappe?

Wellpappe ist ein Material, das aus mehreren Papierschichten besteht, von denen eine eine wellenförmige Struktur besitzt, während die anderen glatt sind. Während der Produktion wird eine Schicht Papier auf spezielle Walzen geführt, sodass sich die charakteristischen „Wellen“ bilden. Diese Lagen werden anschließend miteinander verklebt und ergeben ein Material, das sowohl sehr widerstandsfähig als auch elastisch ist.

Wir können Wellpappe anhand der Flute- (Wellen-)Typen einteilen, die sich in „Dicke und Stabilität“ unterscheiden. Beispiele dafür sind:

  • Welle A – etwa 4–5 mm. Eine der dickeren Wellen, mit hoher Druck- und Stoßfestigkeit.
  • Welle B – etwa 2,5–3 mm. Eine mittelhohe Welle, häufig bei Verpackungen angewendet, die eine gute Druckoberfläche benötigen.
  • Welle C – etwa 3,5–4,0 mm. Oft verwendet für Kartons mit guter Widerstandskraft gegen Kompression.
  • Welle E – etwa 1,1–1,8 mm. Eine dünnere Welle mit hervorragenden Druckeigenschaften.
  • Welle F – etwa 0,6–1,0 mm. Noch dünner, geeignet für sehr leichte Kartonarten mit hoher Druckgenauigkeit.

Welle N – ein relativ neuer Mikrowellen-Typ mit etwa 0,5 mm Höhe, hauptsächlich für sogenannte superleichte Wellpappe verwendet.

Es ist hervorzuheben, dass die Wellengröße modifiziert und angepasst werden kann, um optimale Widerstandsfähigkeit und Flexibilität zu erzielen, die den besonderen Anforderungen eines Produkts gerecht werden.
So lassen sich klappbare Verpackungen (Klappkartons) herstellen, die den Inhalt effektiv vor Beschädigungen schützen. Typischerweise erhält man dabei:

  • BC – (Welle B und Welle C) – Eine Kombination mittlerer Wellen, die eine gute Druck- und Stoßfestigkeit sowie eine angemessene Druckoberfläche bietet. Genutzt für mittlere Produkte wie Elektronik oder Haushaltsgeräte.
  • AB – (Welle A und Welle B) – Eine dickere A-Welle, kombiniert mit einer dünneren B-Welle, gewährleistet hohe Eindellbeständigkeit und eine solide Druckqualität. Eignet sich für empfindliche Gegenstände, die einen stärkeren Schutz verlangen.
  • AC – (Welle A und Welle C) – Größere A-Welle und C-Welle sorgen gemeinsam für hohe Druck- und Stoßresistenz. Ideal für Transportverpackungen schwerer oder empfindlicher Güter.
  • BCB – (Welle B, Welle C, Welle B) – Zwei B-Lagen umschließen eine C-Welle und bieten eine außergewöhnliche Druck- und Stoßfestigkeit. Angewendet bei großen, schweren Artikeln (z. B. Haushaltsgeräten).
  • EB – (Welle E und Welle B) – Die Kombination von E- und B-Welle ergibt ein dünnes, aber strapazierfähiges Material mit guter Bedruckbarkeit. Häufig verwendet für leichte Einzelhandelsverpackungen (Verbrauchsartikel).
  • EC – (Welle E und Welle C) – Eine Mischung aus E- und C-Welle, die ein leichtes, aber dennoch druckfestes Material mit ansprechender Druckoberfläche hervorbringt, z. B. für leichte Elektronik geeignet.
  • AAC – (Welle A, Welle A und Welle C) – Zwei A-Wellen und eine C-Welle bieten hohen Schutz vor mechanischen Schäden und eine große Tragfähigkeit. Eingesetzt für Transportverpackungen schwerer oder besonders empfindlicher Produkte.

Wellpappe mit mehreren Schichten

Außerdem wird Wellpappe anhand ihrer Schichten charakterisiert. Die folgende Tabelle zeigt die Unterschiede deutlich:

Abb. Tabelle zum „Aufbau“ der Wellpappe je nach Anzahl der Schichten.

Art der Wellpappe Schichten Anwendung
2-lagige Wellpappe 1. Liner (obere Schicht)
2. Gewellte Schicht (Flute)
Meist genutzt bei Versandverpackungen, in Lagern und für einfache Transportaufgaben.
3-lagige Wellpappe 1. Liner (oben)
2. Gewellte Schicht (Welle)
3. Liner (unten)
Am häufigsten in der Verpackungsindustrie. Die Wellengrößen B, C oder E in verschiedenen Höhen beeinflussen Widerstand und Aussehen des Kartons.
5-lagige Wellpappe 1. Liner (obere Schicht)
2. Liner (Papierschicht)
3. Gewellte Schicht
4. Gewellte Schicht
5. Liner (untere Schicht)
Eingesetzt beim Transport größerer und schwerer Produkte. Kombinationen wie EB oder BC bieten eine hohe Beständigkeit gegen mechanische Beschädigungen.

Es gibt zudem 7-lagige Wellpappe, bestehend aus drei gewellten und vier glatten (Liner-)Schichten. Eine solche Struktur liefert eine sehr hohe Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Einflüsse und wird bei besonders anspruchsvollen Verpackungsanforderungen für schwere und empfindliche Produkte verwendet.

Wie wählt man die passende Pappe für das zu versendende Produkt?

Darstellung eines Schrittes bei der Herstellung von Klappkartons

Die Wahl der richtigen Pappe für eine Verpackung hängt von mehreren Faktoren ab, etwa von der Art des Produkts, seinem Gewicht, seiner Empfindlichkeit und den erforderlichen Schutzansprüchen. Zu berücksichtigen sind insbesondere:

  1. Gewicht und Abmessungen des Produkts – Schwerere und größere Objekte wie Haushaltsgeräte oder Möbel benötigen stabileres Material. In diesen Fällen empfehlen sich mehrlagige Pappen (etwa fünf Lagen, z. B. mit BC- oder BCB-Wellen), die für ausreichenden Schutz gegen Druckstellen und mechanische Beschädigungen sorgen. Für leichtere Gegenstände (z. B. Elektronik, Konsumgüter) genügt oft eine drei- oder vierlagige Wellpappe mit E-Welle, die solide Druckfestigkeit bei geringem Gewicht bietet.
  2. Produkttyp und Empfindlichkeit – Empfindliche Produkte wie Elektronik, Glas oder pharmazeutische Erzeugnisse brauchen verstärkten Schutz vor mechanischen Einwirkungen. Hier empfiehlt sich eine Pappe mit mehr Schichten, z. B. sieben Lagen, die maximale Stoßdämpfung und Sicherheit vor Erschütterungen gewährleistet. Ist das Produkt besonders kratzempfindlich, bietet eine glatte Oberfläche (wie E-Welle) zusätzliche Vorteile.
  3. Transportanforderungen – Das Verpackungsmaterial muss wechselnden Transportbedingungen wie Temperaturänderungen, Feuchtigkeit oder Vibrationen standhalten. Bei internationalem Transport oder längerer Lagerung empfiehlt es sich, auf eine Pappe mit höherer Lagenzahl (etwa fünflagig) zu setzen, die einen zusätzlichen Schutz vor Schäden und anspruchsvollen Bedingungen bietet.

Somit richtet sich die Entscheidung, welche Wellpappe verwendet wird, immer nach den individuellen Anforderungen des jeweiligen Produkts. Ein korrekt ausgesuchtes Material bietet nicht nur Sicherheit beim Transport, sondern kann auch als Marketinginstrument dienen, indem es die Qualität und Ästhetik der Verpackung hervorhebt.

Falls Sie noch Zweifel haben oder weitere Informationen zur optimalen Pappsorte benötigen, helfen wir Ihnen gerne weiter! Das Team von BoxMarket verfügt über eine große Auswahl an Klappkartons, sodass wir je nach Ihren Bedürfnissen die ideale Lösung vorschlagen können. Unsere Fachleute stehen mit professionellem Rat zur Seite und unterstützen Sie bei der Auswahl des Materials, das in Bezug auf Stärke, Stoßdämpfung und Druckoberfläche am besten zu Ihren Anforderungen passt. Kontaktieren Sie uns, und wir beantworten sämtliche Fragen rund um Transport, Verpackung und das richtige Füllmaterial, damit Sie rundum zufrieden sind.

Fazit

Klappkartons sind in vielen Branchen weit verbreitet, ob zur Lagerung, zum Transport oder zur Verpackung von Produkten. Da diese Faltschachteln aus Wellpappe gefertigt werden, zeichnen sie sich durch eine Stabilität aus, die in schwierigen Transportumgebungen den nötigen Schutz bietet. Der Herstellungsprozess beginnt mit der Aufbereitung der Rohstoffe, wobei die Wahl der passenden Wellpappensorte vom Gewicht, der Empfindlichkeit und den Anforderungen des transportierten Guts abhängt. Wellentypen und die Zahl der Lagen beeinflussen die Widerstandsfähigkeit und erlauben es, stets eine sichere Verpackung zu finden – sei es für Elektronik oder Haushaltsgeräte.

Die folgende Abbildung zeigt schematisch den gesamten Produktionsprozess der Klappkartons:Schematische Darstellung des gesamten Herstellungsprozesses von Klappkartons

FAQs – Häufig gestellte Fragen

  1. Eignen sich Klappkartons auch für empfindliche Waren?
    Ja, Klappkartons sind hervorragend geeignet, um empfindliche Produkte zu verpacken. Bei sehr empfindlichen Gegenständen empfiehlt es sich, auf Kartons aus dickerer Wellpappe oder mit spezieller Polsterung zurückzugreifen, um maximale Stoßdämpfung und Schutz vor Schäden sicherzustellen. Im Sortiment von BoxMarket finden Sie beispielsweise drei- und fünflagige Klappkartons, die sich ideal für empfindliche Ware eignen.
  2. Sind Klappkartons für den internationalen Transport geeignet?
    Ja, sofern sie an mögliche Transportanforderungen angepasst sind, etwa an Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Erschütterungen, die auf längeren Strecken auftreten können.
  3. Sind Klappkartons einfach aufzubauen?
    Ja, Klappkartons lassen sich leicht zusammenfalten. Sie sind so konzipiert, dass das Falten schnell und unkompliziert abläuft. Die meisten Kartons verfügen über vorgefalzte Kanten und Falzlinien, die beim Aufstellen helfen.
  4. Welche weiteren Verwendungen haben Klappkartons?
    Neben dem Transport finden Klappkartons auch beim Aufbewahren, Archivieren oder bei Umzügen Verwendung. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit und ihrer leichten Falt- und Lagermöglichkeiten sind sie nicht nur in der Logistik, sondern auch im Büro- oder Wohnumfeld äußerst beliebt.
Kamil Karasiński
Autor des Artikels
CEO

Kamil ist eher ein Fußballtrainer als ein "klassischer" Präsident – er glaubt an Teamarbeit und die Effektivität von Prozessen, nicht an das Dirigieren eines Orchesters. Er sorgt dafür, dass Chaos in Erfolg umgewandelt wird, und kann wie ein erfahrener Alchemist ETWAS aus nichts erschaffen, indem er Ideen in greifbare Erfolge verwandelt. Dank seines Ansatzes entwickelt sich BoxMarket dynamisch, aber kontrolliert.



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